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Sprachenporträt

Das Sprachenporträt als multimodaler Zugang bei dem die Teilnehmenden gebeten werden, in einer Körpersilhouette ihre Sprachenwelt beziehungsweise ihr  sprachliches Repertoire darzustellen.
 

Busch beschreibt das Sprachenporträt wie folgt: „Das Sprachenportrait wird als Mittel verstanden, um Erkenntnisse über sprachliche Alltagspraxen, über körper­lich-emotionales Spracherleben oder über sprachideologisch geprägte Vor­stellungen von, Einstellungen zu und Positionierungen gegenüber bestimmten Sprachen und Sprechweisen zu gewinnen, also Fragen nachzugehen, die aus der Perspektive einer strikte beobachtenden Forschung nicht ohne weiteres zu beantworten sind.“ (Busch, 2018, S. 56)

Tophinke erklärt, dass durch das Sprachenportrait nicht nur rein mündlich realisierte sprachbiographische Erzählungen hervorgebracht werden können, sondern auch sozial-kommunikative und psychosoziale Funktionen aufweisen. So können sie einerseits als Selbstbild und Selbstdarstellung der Zeichnenden (psychosoziale Funktion) dienen und zum anderen eine sozialen Situation (sozio-kommunikative Funktion) konstruieren. (Tophinke, 2002, S. 8f)

 

Um auch nicht so offenkundige Bereiche wie etwa das körperlich-emotionale Erleben und Einstellungen zu bestimmten Sprachen noch in einer anderen Weise betrachten zu können, haben wir uns dazu entschieden zusätzlich zu den Interviews die Sprachenporträts zu verwenden. Vor allem um auch einen Eindruck von den Kindern selbst zu bekommen, welche aufgrund des Alters noch kaum über ihr Spracherleben und Sprachideologien direkt erzählen, durften auch die Kinder ein Sprachenporträt für sich darstellen.

"So das ist meine Sprache, meine emotionale Sprache, [...] alle Sprachen rot um mein Herz, da sitzns"
 

"Ich habs bunt gemacht [...] und das andre weiß gelassen"

"Ich hab aber eine bunte Sprache" 

 

grün: Deutsch

blau: Englisch

orange: Gebärdensprache
 

Maria

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Mutter von Maria

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Anna

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"Mein Vorarlberger Dialekt mit dem denk ich und mit dem red ich auch mit der Familie, dann habma das Hochdeutsch das brauch ich [..] das rosane ist Italienisch da hab ich ein paar Wurzeln, [...] dann kommt da noch Niederländisch weil ich a Auslandssemester gemacht hab auf den Füßen hab ich die Gebärdensprache und in den Fußspitzen noch Spanisch"
 

Mutter "Ah Italienisch hast auch [...] ja weilst soviel mit den Händen gestikulierst"

 

blau: ÖGS; dunkel rosa: Italienisch, rosa: Deutsch
 

Mutter von Anna

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Kerstin Rieder  ●  Alexandra Obernberger  ●  Sandra Tilg

ÖGS: Spracherleben in hörenden Familien mit hörbeeinträchtigten Kindern

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